Die therapeutische Anwendung von Hypnose (abgeleitet vom griechischen Wort hypnos, der Schlaf) wird Hypnotherapie genannt. Der Hypnotherapeut versetzt dabei den Patienten durch bestimmte Techniken in Trance. Eine bekannte Technik zur Einleitung der Hypnose ist die Stiftfixationsmethode oder der Einsatz eines Pendels. Ziel ist es zunächst, die Aufmerksamkeit des Klienten zu bündeln und allmählich nach innen zu lenken, damit dieser sich entspannen und loszulassen kann, um den Zustand der Trance zu erreichen. Es gibt nur sehr wenige Menschen, die keine Hypnosefähigkeit besitzen. Den meisten gelingt es, die hypnotische Trance zu erleben. Übrigens kann auch niemand gegen seinen Willen hypnotisiert werden. Viele falsche Vorstellungen über Hypnose stammen aus inszenierten Bühnenshows, dem Fernsehen oder dem Kino. Während einer Hypnosesitzung verwendet der Therapeut eine bestimmte Sprache und Sprechweise und setzt bildhafte Suggestionen ein, um die Trance zu begleiten. Die Trancebilder sollen dabei möglichst intensiv erlebt und dabei entstehenden Gefühle und Körperempfindungen bewusst wahrgenommen werden.
Den Zustand der Trance kann man sich als tiefe Entspannung vorstellen, ähnlich dem Zustand kurz vor dem Einschlafen. In diesem Zustand sind wir empfänglicher für innere Bilder, näher an unseren Gefühlen und suggestibler als im Wachzustand. Zeit und Raum werden in der Hypnose anders wahrgenommen. So kann z. B. die Sitzung als länger oder kürzer erlebt werden, als sie tatsächlich dauerte. Auch die Lage des Körpers oder der Gliedmaßen kann verändert wahrgenommen werden. Die Empfindlichkeit für Außenreize kann verändert und soweit herabgesetzt sein, dass ein Schmerzreiz kaum oder gar wahrgenommen wird. So ist eine hypnotische Anästhesie möglich, die zum Beispiel eine Zahnbehandlung erleichtert.
Die Hypnotherapie nutzt den Zustand gesteigerter Emotionalität, um mit Gefühlen zu arbeiten. So kann ein Gefühl der Angst durch einen imaginierten Beschützer gemildert oder durch ein in der Vergangenheit erlebtes Gefühl von Stärke und Zuversicht ersetzt werden. Da die Verhaltenstherapie in erster Linie über den Verstand (ratio) auf das Verhalten wirkt, stellt die gefühlsaktivierende Hypnotherapie eine gute Ergänzung dar, um auch über das Gefühl (emotio) Veränderungen zu bewirken.
Zur Geschichte der Hypnose können Sie hier weiterlesen.